27.6.–7.7.2023

Expedition Spitzbergen

Vom 27.6.–7.7.2023 ist das moderne Expeditionsschiff «MS Sea Spirit» komplett in Schweizer Hand und exklusiv für uns reserviert. Die Kontiki-Reisebegleiterinnen Elsbeth Hüsser und Nadine Rickenbacher berichten hier von ihren Erlebnissen während dieser Reise.

Elsbeth Hüsser

Pool Managerin Gruppen- und Spezialreisen

In all den vielen Jahren bei Kontiki hat Elsbeth Hüsser schon alle unsere Destinationen bereist. Edinburgh und Stockholm mag sie sehr; auch die wundervolle Zeit auf der Transsibirischen Eisenbahn wird sie nie vergessen. Doch Lappland im Winter und die Arktis im Sommer haben es ihr besonders angetan: Sie geniesst das Runterfahren in unberührter Natur, das Schneeschuhlaufen und sensationelle Tierbeobachtungen. Als Gruppen-Teamleiterin mit jahrelanger Erfahrung schätzt sie den Kontakt mit Menschen, seien es Sami oder Inuit.

Nadine Rickenbacher

Reiseexpertin

Beim Versuch, ihren schönsten Norden-Moment aufzuzählen, kann sich Nadine Rickenbacher nicht auf einen Moment beschränken. Sie hat schon so viele wunderschöne Momente erleben dürfen: die erste Eisbär-Sichtung bei der Umrundung von Spitzbergen, mit dem Motorschlitten zu sausen bis zum Muskelkater, auf den Vestmannaeyjar Inseln alleinige Zeugin einer spielenden Orca Familie in der Bucht zu sein, die Nordlichter in der Winterlandschaft von Island zu bestaunen oder mit dem Oldtimer durch Schottland zu fahren. Das klingt nach viel? Sie könnte noch viel mehr aufzählen!


Dienstag, 27. Juni 2023

Willkommen in Longyearbyen

Pünktlich wie das Schweizer Uhrwerk sind alle Abenteurer am Flughafen Zürich eingetroffen. Mit etwas Verspätung ging unser Kontiki-Direktflug WK1330 nach Longyearbyen los. Nach einer wundervollen und wolkenlosen Aussicht über den Lofoten landeten wir schon bald auf Spitzbergen. Wir mussten alle Schmunzeln, als die Treppe einiges kürzer war als der Flugzeug-Eingang.

Wetter Longyearbyen: Wolken bedeckt mit 7°C by Felix Blumer

Alle haben ihr Gepäck entgegengenommen und wir fuhren direkt zum Pier, wo wir mit Schwimmwesten und unserer ersten Zodiac-Fahrt begrüsst wurden. Nach der Einführung und einem sehr guten Abendessen ging unser Abenteuer bereits los, Richtung Ny-Ålesund.


Mittwoch, 28. Juni 2023

Stolze Geschichte

Mit wundervollen Klängen wurden wir um 7:00 Uhr sanft geweckt. Nach dem Frühstück durften wir die nördlichste Siedlung von Spitzbergen, Ny-Ålesund, zu Fuss erkunden und spannenden Geschichten lauschen. Der Ort hat eine stolze Geschichte, war er doch Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen - unter anderem derer von Amundsen und Nobile. In der ehemaligen Mienensiedlung arbeiten heute viele Wissenschaftler von verschiedenen Ländern.

Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, eine Postkarte von der nördlichsten Post zu senden. Auch die ersten Rentier-Sichtungen waren ein Highlight. Am Nachmittag konnten wir unsere erste Zodiac Anlandung zum Julibuktabreen geniessen. Bei einem gemütlichen Spaziergang an Land gab es sehr viele spannende Vogelbeobachtungen. Während die einen eine tolle Zodiac-Fahrt genossen, unternahmen die anderen eine Wanderung zum Gletscher. Zum Schluss konnten wir noch Papageitaucher und Dickschnabellumen bei ihrem Bunten treiben zusehen.

Nach der Tageszusammenfassung und einem sehr leckeren Abendessen wurden wir mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Lilliehöökbreen belohnt. Nach diesem erlebnisreichen Tag sind wir endgütlig alle auf Spitzbergen angekommen und freuen uns auf eine spannende und unvergessliche Reise.


Donnerstag, 29. Juni 2023

Die «blubbernde» Stadt

Die strahlende Sonne hat uns im wunderschönen Smeerenburgfjord geweckt. Unsere erste Anlandung mit dem Zodiac ist heute in Virgohamna auf Danskøya. Hier befinden sich Überreste der Walfangstation aus dem 17. Jahrhundert. Auch als Ausgangspunkt für Nordpolexpeditionen ist Virgohamna bekannt: 1897 versuchte Salomon Andrée mit einem Gasballon zum Nordpol zu starten, leider scheiterte seine Mission. Mit dem Zodiac gingen wir bei Smeerenburg an Land. Smeerenburg war die grösste Walfangstation Svalbards. Die «blubbernde» Stadt befindet sich auf der Insel Amsterdamøya. Statt alter Gebäude sehen wir dort grosse Zementblöcke von ehemaligen Öfen in denen der Blubber erhitzt wurde: Dieser Walblubber wurde durch die Erhitzung in Öl umgewandelt. Unser Highlight hier: Die Walrosskolonie, die uns quasi zu Füssen lag. Leise und sehr vorsichtig näherten wir uns der Kolonie und konnten so diese faszinierenden Tiere beobachten. Wirklich ein unglaubliches Erlebnis!

Nach einem sehr schmackhaften Mittagessen ging es in südliche Richtung zum Magdalenefjord. Bei Gravneset, auch Gräberhalbinsel genannt, ist unsere nächste Anlandung. Mit etwa 130 Gräbern gehört Gravneset zu den grössten historischen Bestattungsorten Svalbards. Während eine Gruppe eine Wanderung zum Gletscher unternahm, begab sich die andere Gruppe per Zodiac auf Tierexpedition. Zurück auf dem Schiff der MS Sea Spirit wurden wir mit spannenden Vorträgen vom Expeditionsteam und Felix Blumer begeistert. Natürlich hat uns die Küche wieder mit einem guten Abendessen verwöhnt. Beim «Schlummi» an der Bar kamen wir noch in den Genuss, Buckelwale zu beobachten – der krönende Abschluss eines erlebnisreichen Tages..


Freitag, 30. Juni 2023

Von Nord nach Süd

Wie das so ist, auf einer Expetition: Flexibilität ist gefragt. So wurde unser Plan A ersetzt mit Plan B und wir machten uns über Nacht vom Magdalenefjord auf den Weg in den Süden zum Hornsund Fjord. Schon der erste Blick aus dem Fenster verriet, dass uns ein wunderschöner Morgen mit viel Sonne erwartet. Nach einem stärkende Frühstück machten wir uns bereit für die Anlandung auf Gnålodden. Draussen blies ein starker Wind und die Wellen schäumten. So wurde die Fahrt mit den Zodiacs zum Land eine wahrliche Spritztour.

Gnålodden ist eine der wenigen Orte in diesem Gebiet, wo das Gelände Aktivitäten an Land zulässt. So konnten wir gemütlich am Strand entlang spazieren, die Ruhe geniessen oder Vögel beobachten. Einige stiegen den steilen Felshang hinauf und liessen das traumhafte Panorama und die wunderbare Natur auf sich wirken. Auch die Trapperhütte, welche hier seit 1919 steht, ist ein Blickfang. Diese wurde von norwegischen Trappern für Jahrzehnte während des 20. Jahrhunderts genutzt, da der Hornsund ein gutes Jagdgebiet für Eisbären und Polarfüchse war. Ein Blick ins Innere der Hütte verriet uns, dass sie auch heute noch genutzt wird. An diesem magischen Ort hat uns auch die Natur mit ihrer Farbenpracht und den arktischen Blumen total verwöhnt. Manche von uns hatten das Glück, Belugawale zu beobachten. Pünktlich zum Mittagessen ging es wieder zurück zum Schiff.

Für den Nachmittag war eine Gletscherwanderung auf dem Samarinbreen geplant. Der Wind durchkreuzte unsere Pläne erneut und so setzten wir unsere Fahrt in Richtung Hinlopen fort. Dafür kamen wir in den Genuss zweier interessanter Vorträge. Es ging bereits los nach dem Mittagessen zum Thema «Was uns Wolken sagen» von unserem Kontiki-Gastreferenten Felix Blumer.

Der Vogelflug gehört zu den grossen Wundern der Natur. Seit jeher hat diese besondere Fortbewegungsweise der Vögel uns Menschen beeindruckt. Was es alles für Verschiedene Flugarten gibt und was es dazu benötigt, wurde uns in diesem zweiten tollen Vortrag unter dem Namen «Faszination Vogelflug» vermittelt.

Ein weiterer Tag im hohen Norden neigt sich dem Ende zu. Wir freuen uns bereits auf Morgen und sind gespannt, was uns noch alles erwartet.


Samstag, 1. Juli 2023

Ein traumhafter Tag

Diesen sagenhaften Tag - wir können ihn kaum in Worte fassen. Es war wie im Traum. Aufgewacht im Nebel mit einem eher seltenen Phänomen, dem Nebelbogen. Was uns die Natur hier bot, ein Spektakel par exzellent. Unser Ziel, die Hinlopenstrasse über Nacht zu erreichen, ist geglückt. Während wir einem äusserst spannenden Vortrag über das Eis lauschten, machte unser Expeditionsteam die Pläne für den Tag. Die mystische Atmosphäre mit dem Nebel verflog allmählich und die Sonne kam zum Vorschein. Wir genossen alle das herrliche Wetter auf den Aussendecks und die vorbeiziehende Landschaft mit den Eisschollen. Für den Vormittag war eine Zodiac-Fahrt im Meereis geplant. Alle machten sich bereit für die bevorstehende Ausfahrt. Plötzlich ruft jemand: «Eisbär». Wow, da war er nun endlich, der König der Arktis. Noch etwas weit in der Ferne, aber sichtbar. Er kam auch nicht alleine. Weiter vorne war noch eine Mama mit ihrem Jungen zu sehen. Toll. Die geplante Zodiac-Tour wurde etwas nach hinten geschoben und so hatten wir Zeit, unsere ersten Eisbären zu beobachten. Denn den Ersten vergisst man nie. Als die Eisbären sich etwas Ruhe gönnten, stachen wir in See. Auf den Zodiacs kam erneut die Meldung einer Eisbär-Sichtung und wir fuhren sehr nahe zum Eis heran, wo wir dem Eisbären zusehen konnten, wie er schnellen Schrittes über das Eis ging. Das nächste Highlight war eine Walross Familie, die wir bei ihrem gemütlichen Mittagsschläfchen beobachten durften. Nun hatten wir aber auch langsam Hunger und konnten uns bei einem leckeren Mittagessen stärken.

Es ist so ein traumhaftes Wetter, dass sich unser Expeditionsleiter entschieden hat, den Nachmittag hier zu verbringen und eine weitere Zodiac-Tour stand auf dem Programm. Wenig später ging es los, als alle in ihrem Zodiac Platz genommen hatten. Da kam auch bereits eine weitere Eisbär-Sichtung über Funk. Schnell sausten wir über das Meer hin zu der Stelle, wo er gesichtet wurde. Alle schauten gespannt über die Weite Eisfläche. Es war Mucks Mäuschen still. Daaaa, plötzlich sah man den König. Einfach nur wow. Er tauchte immer wieder ab und dann sah man meist nur noch den Kopf über dem Eis. Wir waren völlig in seinen Bann gezogen.

Ein Highlight jagt heute das Nächste. Am Nachmittag war es die Eisschollen Bar. In Zweier-Zodiac-Gruppen durften wir auf einer Eisscholle aussteigen und eine heisse Schoggi mit Schuss geniessen. Plötzlich kam aber eine Unruhe bei den Guides auf und es hiess, wir müssen so schnell wie möglich in die Zodiacs. Das Eis bewegt sich recht schnell und hatte uns eingeschlossen. Wir mussten eine Weile herumfahren, bis wir einen eisfreien Weg zu unserem Schiff gefunden hatten.

Für die ganz Mutigen unter uns gint es dann noch ab ins ca. 0°C bis -1°C kalte Polarmeer beim «Polar Plunge». Chapeau! Aufgewärmt haben sich die mutigen Schwimmer im heissen Hot Pot, bei schönen Alphornklängen.

Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende. Wir fahren noch etwas nördlicher, hiess es bei der Tageszusammenfassung. Unser Ziel: Vogelfelsen Alkefjelletiter. Gegen 21.30 Uhr ging es nochmals mit den Zodiac aufs Meer. Alkefjellet ist die Heimat einer riesigen Brutkolonie von Dickschnabellummen. Es wird geschätzt, dass hier ca. 60'000 Vogelpaare leben, die diese Klippen zu einem sehr lauten und aktiven Ort machen. Es war ein ständiges Hin und Her der wegfliegenden und landenden Vögel. Ein Riesenspektakel. Auch den Polarfuchs, der hier auf der Suche nach Nahrung ist, konnten wir beobachten. Wieder ein grosses Glück.

Das Expeditionsteam hat uns damit einen tollen Abschluss eines wundervollen arktischen Tages bereitet.


Sonntag, 2. Juli 2023

Bye Bye Hinlopen

Der Wind hat sich gedreht und wir mussten so schnell als möglich die Hinlopenstrasse in Richtung Süden verlassen, bevor uns das Eis einschliesst. Unser Ziel für den heutigen Tag: die beiden Inseln Barentsøya und Edgeøya, östlich der Hauptinsel des Archipels. Wir machen uns bereit für die erste Anlandung in «Kapp Waldburg», auf der nördlicheren der beiden Inseln Barentsøya. Auf Kapp Waldburg finden wir, nebst den Rentieren, eine grosse Dreizehenmöwenkolonie, die in den steilen Felsen brüten. Wir hatten hier auch wieder ein Riesenglück und konnten einige Polarfüchse, auch Babyfüchse, aus nächster Nähe beobachten. Trotz Hochnebel war es ein toller Morgen mit vielen Begegnungen.

Wieder auf dem Schiff konnten wir uns gemütlich für das Mittagessen bereit machen, während der Kapitän die Fahrt durch den Fremandsundet zu unserem nächsten Ziel, dem Kapp Lee auf der südlicheren Insel Edgeøya, wieder aufnahm.

Ein weiterer Eisbär kreuzte unseren Weg. Der Kapitän hat das Schiff extra nochmals gewendet, damit wir den Eisbären auf seiner Insel gut beobachten konnten. Was für ein Glück. Kapp Lee ist eine kleine Halbinsel, die über die nordwestliche Spitze von Edgeøya hinausragt. Der Ort ist bekannt für die historische Ausbeutung der natürlichen Ressourcen durch die Pomoren und norwegischen Jäger. Die Überreste stammen teilweise noch aus dem 18. Jahrhundert. Knochen von verschiedenen Tieren liegen noch immer in der Tundra und ein Walross Friedhof aus dem 17. Jahrhundert ist hier am Strand zu finden. Es erwartete uns aber auch eine grosse Walrosskolonie mit etwa 65 Tieren. Die aktuelle Kolonie scheint sich aber nicht an der traurigen Geschichte ihrer Vorfahren zu stören. Einige hatten hier viel Zeit die Gegend in Ruhe zu erkunden und die Walrosse ausgiebig zu studieren. Währenddessen machte sich eine kleinere Gruppe auf den Weg, den Gipfel zu erklimmen, wo ein fantastischer Ausblick auf sie wartete.

Am Abend legen wir wieder die Leinen los Richtung Hauptinsel Spitzbergen.


Montag, 3. Juli 2023

Recherchefjord bei Traumwetter

Nach einer etwas stürmischen Nacht erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Petrus meint es sehr gut mit uns auf dieser Reise. Heute morgen gab es zwei sehr spannende Vorträge über den «König der Arktis» und über die arktischen Rentiere. Zwischendurch hatten wir Zeit, das herrliche Wetter draussen auf dem Deck zu geniessen. Gegen Mittag haben wir unser Ziel, den Recherchefjord, erreicht und machten uns bereit für die Überfahrt mit den Zodiacs.

Im frühen 20. Jahrhundert versuchte ein englisches Unternehmen gleich an mehreren Stellen im Recherchefjord Bergbau zu betreiben. Auf der Ostseite, unserer Anlandestelle, gab es einen Probebetrieb bei einem «Berg aus Eisen» (Jarnfjellet). Aus Eisen war der Berg damals genauso wenig wie heute und dementsprechend ist es auch beim Versuch geblieben. Eine windschiefe Baracke nahe am Ufer lässt an diesen Versuch erinnern. Wir hatten etwas Zeit, das hügelige Gelände mit seiner reichen Vegetation zu erkunden. Die meisten von uns genossen anschliessend eine Zodiac-Fahrt zum Recherchebreen und konnten das Kalben des Gletschers aus nächster Nähe erleben. Die Restlichen machten sich auf den Weg, diesen gewaltigen Gletscher von oben zu betrachten und den einzigartigen Ausblick zu geniessen. Belohnt wurden wir auf dem Gipfel mit einem wunderschönen Alphorn-Ständli.

Es wartete eine Überraschung bei der täglichen Tageszusammenfassung auf uns! Der Kapitän und seine wichtigsten Männer stellten sich vor. Die Brücke ist nun geöffnet. Super! So geht ein weiterer abwechslungsreicher Tag im hohen Norden zu Ende und wir freuen uns schon auf morgen.


Dienstag, 4. Juli 2023

Walrosskolonie und Gletscher

Guten Morgen. Es ist 8:00 Uhr. Bei herrlichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von 10°C. Wir haben die Prins Karls Forland erreicht und gehen hier bei einem Ort namens Poolepynten an Land. Auf der Insel angekommen, haben wir genügend Zeit, diese in aller Ruhe zu entdecken. Alle Walross Fans kommen hier auch wieder voll auf ihre Kosten. Es erwartet uns eine riesige Kolonie, die sich absolut nicht von der Menschen-Kolonie in Rot aus der Ruhe bringen lässt.

Wieder zurück auf dem Schiff wurden wir mit dem Mittagessen verwöhnt. Es ist unglaublich, was uns die Küchenmannschafft jeden Tag auf den Teller zaubert. Vielen Dank!

Die Sea Spirit hat ihre Fahrt bereits wieder aufgenommen. Nächster Halt: St. Jonsfjord. Der St. Jonsfjord ist mit 20 km ein relativ kleiner Fjord, landschaftlich aber sehr eindrucksvoll umgeben von mehreren Gletschern und Bergen. Der hintere Teil des Fjords ist unser nächstes Ziel. Eine Gruppe Wanderer macht sich auf den Weg, den Berg zu erklimmen. Unterwegs gibt es viele arktische Blumen zu bestaunen. Belohnt werden wir mit einer gigantischen Aussicht über den Fjord und den Osbornebreen (Breen = Gletscher). Aber auch die Gäste, die sich mit den Zodiac ganz nahe an den Gletscher wagen, kommen auf ihre Kosten. So konnten sie eine Bartrobbe bei ihrem Sonnenbad beobachten, ein neugieriger Seehund aus nächster Nähe fotografieren und den verschiedenen Vogelarten bei ihren Flugmanöver zuschauen. Bei der Tageszusammenfassung am Abend wurden uns die Pläne für den nächsten Tag vorgestellt. Was für tolle Neuigkeiten; wir fahren über Nacht zum Packeis. Juhuiii!

Anschliessend erwartet uns auf dem Aussendeck ein tolles Barbecue bei strahlendem Sonnenschein und einer absolut fantastischen Kulisse auf den Gletscher und die Berge. Einfach nur sensationell!


Mittwoch, 5. Juli 2023

Packeis und Magic Moment

Der Wind hat uns die Gelegenheit verschafft, nochmals an die Packeisgrenze zu gelangen. Petrus meint es äusserst gut mit uns auf dieser Reise, denn auch heute leuchtet die Sonne vom Himmel herab und kein Wölkchen traut sich in ihre Nähe.

Am Morgen dürfen wir einen spannenden Vortrag von Felix Blumer über das aktuelle Thema Klimawandel hören. Bis zum Mittag ist noch etwas Zeit, alle geniessen das fantastische Wetter draussen und nutzen die Gelegenheit für ein Fotoshooting. Nach dem «König der Arktis», dem Eisbären, wird auch fleissig Ausschau gehalten.

Am Nachmittag unternehmen wir eine Zodiac-Fahrt mitten durch die glitzernde Eislandschaft. Lustig geformte und blau schimmernde Eisplatten gibt es hier zu entdecken. Zurück an Bord hatten wir nochmals Gelegenheit, einem interessanten Vortrag zum Thema Klimawandel auf Spitzbergen zu lauschen. Währenddessen verlassen wir das Packeis und fahren Richtung Süden. Leider stand uns das Glück, nochmals einen Eisbären zu sehen, heute nicht zur Seite. Aber auch ohne Eisbär war die Fahrt im Eis ein unvergessliches Erlebnis.

Wir hörten nach dem Abendessen die spannende Geschichte über eine andere Expedition hier in Spitzbergen. Unser Expeditionsleiter hatte zusammen mit vier Freunden eine Skitour von acht Wochen unternommen. Plötzlich kam über Funk die Sichtung eines Wals rein und wir unterbrachen den Vortrag. Alle gingen auf die Decks und spähten nach dem Wal. Da ruft jemand und da kam nochmals einer und dort kommen zwei, nein drei Wale an die Oberfläche. Wir konnten es kaum fassen! Die MS Sea Spirit umgeben von Finnwalen, Buckelwalen und sogar Blauwalen. Es wurde uns eine Show der Superlative geboten. Was für ein tolles Spektakel und ein unvergesslicher Moment, it's Magic!


Donnerstag, 6. Juli 2023

Borebukta und Skansbukta

Guten Morgen von der Brücke, bei sonnigen 11°C. Wir sind in der Borebukta angekommen und machen uns bereit für unsere letzte Zodiac-Fahrt zum Borebreen. Auf der Fahrt traffen wir noch einmal einen Polarfuchs an und konnten ihn bei der Suche nach Nahrung live mitverfolgen, bevor wir weiter zur gigantischen Eisfront des Gletschers gehen. Nochmals durften wir  das donnernde Geräusch erleben, wenn ein Stück des Gletschers abbricht und ins Meer stürzt. Wahnsinn. Wir geniessen aber auch einen Moment der Stille - die Arctic Silence.

Vor dem Mittagessen lauschen wir noch einem interessanten Vortrag über Wale und begeben uns dann in Richtung Skansbukta, unser letztes Ziel dieser atemberaubenden Reise. Die Bucht wurde nach dem benachbarten Berg Skansen benannt und bietet mit einer alten Gipsmine, einer schönen Hütte, einem alten Schiffswrack und steilen Klippen eine tolle Kulisse. Pflanzenliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten und können nach der Jakobsleiter Ausschau halten, die nur in dieser Region auf Spitzbergen zu finden ist. Ebenfalls bietet uns das Expeditions-Team nochmals die Möglichkeit, ein erfrischendes Bad im arktischen Meer zu geniessen. Ein letztes Mal können wir die unglaubliche Landschaft, die Spitzbergen zu bieten hat, von Land aus beobachten, die Reise Revue passieren lassen, bevor uns die Sea Spirit zurück nach Longyearbyen bringt. 


Freitag, 7. Juli 2023

Bye Bye Svalbard

Zum letzten Mal werden wir mit den morgendlichen Klängen des Weckrufs aus unseren Träumen geholt. Nun heisst es Abschied nehmen von der MS Sea Spirit, dem Expeditions-Team und der ganzen Schiffsmannschaft. Mit etwas Wehmut und einer grossen Portion Dankbarkeit starten wir den letzten Tag in Longyearbyen mit einer interessanten Stadtrundfahrt. Wir fahren zum berühmten "Eisbären" Schild, zur Samenbank, zum Kohlewerk und zur Kirche. Unsere Rundfahrt endet beim Svalbard Museum, wo wir Gelegenheit haben, das spannende Museum zu besuchen. Im Anschluss hatten wir Zeit zur freien Verfügung und konnten einkaufen, in einem Café verweilen, noch etwas die arktische Luft geniessen oder einen Spaziergang zu einer Kolonie von Eiderenten unternehmen. Danach ging es für uns alle schon wieder zurück zum Flughafen Longyearbyen.

Die Erinnerungen an diese spektakulären Landschaften, an das glitzernde Eis und die faszinierende Tierwelt werden uns garantiert auch im Alltag begleiten - einfach unvergesslich! Bis bald, Svalbard!

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